so, mein erster Beitrag Wir haben zwei Getze, beide aus 12/2009, die soweit super laufen. Auch aufgrund dieses Forums habe ich den Entschluss gefasst, meinen Getz 1.1 (ca. 35.000km pro Jahr) auf Autogas umzurüsten. Den Zweiten nutzen wir nur für Kurzstrecken (ca. 10.000km pro Jahr), aber selbst da überlegen wir den Umzurüsten, allein schon, weil das Tanken echt Spaß macht!
Es wurde eine BRC Sequent 24 verbaut, dazu ein 60 Liter Tank (Brutto). Da ich grade erst die zweite Tankfüllung leerfahre, und sich der Tank leider noch nicht ganz füllen lässt, kann ich über die Reichweite noch keine genauen Angaben machen. Aber 580km sind auf jeden Fall drin...mal sehen, wann er leer ist.
Das Umschalten geht schnell und meist unauffällig. Nur wenn er im Leerlauf mit aktivierter Klimaanlage umschaltet sinkt die Leerlaufdrehzahl kurz auf 500 U/min. Werd das aber noch korrigieren lassen.
Ventilschutzmittel habe ich bewusst nicht verbauen lassen. Der Motor soll entsprechend robust sein. Ich habe das Ventilspiel vorher gemessen und behalte es im Auge. Ich bin echt begeistert, wie einfach uns schnell sich das Ventilspiel prüfen und einstellen lässt. Prüfen ist eine Sache von 20 Minuten. Kein Spezialwerkzeug erforderlich, 10er Steckschüsselsatz und Fühlerlehre (Abstufung 1/100!) reicht. Wenn man einstellen muss, benötigt man noch einen Schlitzschraubendreher.
Hallo Björn, das freut mich, dass das so gut läuft bei dir.
Sag mal, kannst du das mit dem Ventile einstellen nochmal genauer erklären? Bist du Mechaniker oder einfach nur Hobby? Hört sich aber interessant an, dass selber zu machen, da die da jedes mal 50€ haben wollen und das angeblich nur geht, wenn der Motor kalt ist.
ich schraube eigentlich nur als Hobby, quasi als Ausgleich zum Job, bei dem ich nur geistig arbeite (meistens ). Mich interessiert einfach die Technik und wenn ich etwas selbst gemacht habe, weiß ich das ich es richtig gemacht habe, oder ich weiß, auf wen ich sauer sein muss, wenn es nicht funktioniert .
Aber zu den Ventilen:
Es gibt für das Ventilspiel zwei Einstellwerte. Warm und Kalt. Im Handbuch steht zwar drin, dass das Spiel im warmen Zustand eingestellt werden sollte, aber die genauste Methode ist das nicht. Grob gesagt kühlt der Zylinderkopf beim Einstellen bestimmt um 30°C ab zwischen Ventil Nr. 1 und Ventil Nr. 12. Deshalb ist die genauere Methode sich nach den Werten "kalt" zu richten. Der Motor darf dabei "die Nacht über" nicht gelaufen haben. Also max. 20 bis 25°C. -Als erstes demontiert man mit einem 10er Steckschlüssel die obere Zahnriemenverkleidung. -Die beiden Schläuche zum Ventildeckel abmontieren -Dann den Ventildeckel gleichmäßig über kreuz lösen -Deckel abnehmen und zügig umdrehen, damit nix vom Öl rausläuft. -Nun sieht man die Mechanik vor sich. Die Rollenschlepphebel, die sich auf zwei Ventile aufgabeln sind die Einlassventile -Um die Nockenwelle in die Richtige Position zu bekommen, legt man den 4. Gang ein und zieht (!) das Auto in Vorwärtsrichtung, bis man die Markierung auf dem Nockenwellenrad exakt auf "3 Uhr" hat. Im Folgenden prüft man natürlich nur die geschlossenen Ventile. Um die anderen Ventile zu prüfen stellt man die Nockenwelle auf "9Uhr". -Man nimmt nun eine Fühlerlehre und misst die Distanz zwischen Kipphebel und Ventil aus. Bei KALTEM Motor muss das Spiel auf der Einlassseite 0,10mm sein. Bei KALTEM Motor muss das Spiel auf der Auslassseite 0,17mm sein. Etwas mehr schadet nicht, führt aber tendenziell zu lauterem Lauf des Ventiltriebs und theoretisch zu Leistungsverlust, da die Ventile nicht ganz so weit öffnen. -Zum Einstellen sind die Kontermuttern mit einem Ringschlüssel zu lösen, grade so weit, dass sich mit dem Schlitzschraubendreher die Gewindestange in der Mitte drehen lässt. Danach wieder kontern und mit der Fühlerlehre noch mal prüfen. -Ideal ist, wenn z.B. auf der Einlassseite das 0,10mm Blatt mit leichtem Nachdruck (mit zwei Fingern leicht, aber nicht ohne Widerstand) durchziehen lässt und das 0,11mm Blatt sich nicht mehr ohne Gewalt dort zwischen stecken lässt. -Der Ventildeckel wird dann wieder montiert. Die Schrauben im mehreren Durchgängen über Kreuz anziehen. Die Dichtung war noch so elastisch, dass ich diese weiter verwendet habe. Falls das ganze dann nicht Dicht ist, kann man vor der Montage des Deckels eine dünne Schicht Flüssigdichtung (Ölfest, bis min. 200°C) auf die Dichtfläche am Zylinderkopf auftragen. -alle anderen Dinge wieder montieren
Der Vollständigkeit halber: Ventilspiel Warm: E=0,20mm; A=0,25mm
Alle Angaben und Vorgehensweisen ohne Gewähr! Falls bei der Aktion ein Fehler passiert kann man seinen Motor zerstören! Gruß, Björn
Moin Björn gute beschreibung! (PS@unwissende: das ist nur für den 1.1er, der rest hat hydrostößel! )
@"ich schraube eigentlich nur als Hobby": jaa das kenn ich bei mir aussen zweirad bereich, wo ich spätestens im winter auch mal die Ventile/Zündung+Vergaser "einnorden" muss...
ich habe meinen Getz vor etwa 6 Monaten von einem Hyundai-Händler gebraucht gekauft - bereits fertig umgerüstet mit einer LandiRenzo-Gasanlage und einem nicht überstehenden 42-Liter-Radmuldentank. Der Verbrauch liegt bei nur 7,5 Litern LPG dank meiner sehr ruhigen und vorausschauenden Fahrweise.
Gut, dass ich ihn mit 12 Monaten Gebrauchtwagengarantie auf alles erworben habe, denn er stand in der Anfangszeit wegen diverser Gasanlagen-Probleme recht häufig in der Werkstatt. Immerhin war der Händler sehr bemüht, die Probleme abzustellen, und hat mir auch ein kostenloses Leihfahrzeug gegeben.
Letztendlich hat ihn der Hyundai-Händler bei einem Gasanlagen-Spezialisten einstellen lassen müssen, da er damit offensichtlich überfordert war. Seitdem habe ich keinerlei Probleme mehr und er läuft spitzenmäßig! Seitdem gibt es auch keinen fühlbaren Leistungsabfall mehr im Gasbetrieb gegenüber Benzin.
Eine Frage an die Getz-Gaser mit der 1.1-l-Maschine: Habt ihr ein Ventilschutz-Additiv verbaut oder nicht? Der Motor müsste laut der Borel-Liste eigentlich gasfest sein, sicher beantworten konnte mir diese Frage aber bisher niemand. Und bei mir ist diese unsägliche, weil von der Wirksamkeit höchst umstrittene Flashlube-Nuckelflasche verbaut. Wenn der Motor gasfest ist, würde ich sie nach Ablauf der Garantie gerne rausschmeißen. Wie seht ihr das?
meines Erachtens braucht der Motor kein Ventilschutz- Additiv. Ich fahre jedenfalls ohne. Wie stark die Ventile verschleißen kannst Du ja beim 1.1 Motor einfach prüfen, siehe meine Anleitung oben. Ich hab jetzt gut 15.000 km auf Gas runter und keinen Verschleiß der Ventile festgestellt. Es lohnt sich aber trotzdem die Ventile einmal einzustellen. Bei meiner ersten Kontrolle (vor Gaseinbau!) war Alles dabei, von Minimum bis über Maximum. Danach hört sich der Motor deutlich angenehmer an!